27 Nov.

Mitgliederversammlung am 27.11.2018

Ort: 77966 Kappel-Grafenhausen, Industriestr.,  Gasthaus Zum Schiff,

Datum: 27.11.2018, Beginn: 19:30 Uhr, Ende: 21:30 Uhr,

Ersteller: Köbele, 30.11.2018

Teilnehmer: Siehe Anlage

Mitglieder anwesend: 12 und 2 Gäste  

Schriftführer: Wolfgang Köbele

Vers. Leiter: Wolfgang Köbele

Am 15.11.18 und 23.11.18 im Verkündigungsblatt der Gemeinde Kappel-Grafenhausen veröffentlicht.

Satzungsgemäß ist die Einladungsfrist von mindestens einer Woche mit der Veröffentlichung am 15.11.2018 eingehalten. (Als Anlage beigefügt.)

Wolfgang Köbele:

Beschlussfähigkeit wird anhand der Anwesenheitsliste festgestellt

TOP 1 : Tätigkeitsbericht des Vorstands

TOP 2 : Kassenbericht

TOP 3 : Bericht der Kassenprüfer

TOP 4 : Aussprache zu den Berichten

TOP 5 : Entlastung des Vorstands

TOP 6 : Neuwahlen

TOP 7 : Wünsche und Anträge

TOP 7 : Verschiedenes

Wolfgang Köbele: Es sind keine Anträge eingegangen

Siehe TOP 6

Siehe TOP 6

 

 Wolfgang Köbele begrüßt die anwesenden Mitglieder, den stellvertretenden Bürgermeister Herrn Frank Andlauer und den Pressevertreter Herrn Michael Masson.

Der Versammlungsleiter bittet um eine Gedenkminute für die seit der letzten Mitgliederversammlung verstorbenen Mitglieder.

TOP 1 : Tätigkeitsbericht des Vorstands seit der letzten MV am 29.11.2016

Niederschlagsereignisse mit Auswirkungen auf Kappel:

Gerd Köhli und Wolfgang Köbele stellen zwei Niederschlagsereignisse Anfang Januar 2018 und im Mai 2018 mit den jeweiligen Verläufen vor. 

Anfang Januar 2018 traten starke Stürme mit ansteigenden Temperaturen auf. Die dadurch bedingte Schneeschmelze bis in die hohen Lagen des Schwarzwaldes führte zu einer starken Erhöhung des Pegels in Riegel am Leopoldskanal. In unmittelbarem Zusammenhang damit wurde der Abschlag in die Alte Elz in Riegel gedrosselt, so dass es zu keiner nennenswerten Schadwirkung in Kappel kam. Die entsprechenden Pegelganglinien wurden bildlich dargestellt. Es konnte festgestellt werden, dass die Schutzmaßnahmen in Form von Reduzierung der Wassermenge der Elz in Riegel bei diesem Ereignis rechtzeitig gegriffen hatten. 

Im Mai 2018 traten starke Niederschläge von bis zu 60 Litern in 24 Stunden im Einzugsbereich von Ettenbach und Bleiche auf. Dies führte zu ungewöhnlich hohen Abflüssen der beiden Bäche, die die Elz anschwellen und den Hochwasserumleitungskanal randvollwerden ließen. Nur durch günstige Randbedingungen kam es nicht zu einem Überborden des Kanals. Einerseits war bereits vorher der Abschlag in die Elz bei Riegel reduziert worden, um den Leopoldskanal mit ausreichend Wasser für die Fische zu versorgen, andererseits wurde in Kappel im Tiefgestade gleichzeitig Grundwasser für den Schutzbrunnenbau abgepumpt.

Die Vortragenden weisen darauf hin, dass gerade dieses Ereignis zeigt, wie notwendig die weiteren Abstimmungsbemühungen in Bezug auf Koordination von Drosselung der Elz und dringlich notwendigen Informationen über das Abflussverhalten der beiden Elzzuflüsse unterhalb von Riegel sind.

Gerd Köhli ergänzt zum besseren Verständnis die Thematik mit Schaubildern zu Temperartur- und Niederschlagsverläufen, Wasserabflüssen im Rhein und Grundwasserständen in der Gegenwart und zum Vergleich mit Angaben aus vergangenen Jahren. Insbesondere verweist er auf die Tatsache, dass bisher in diesem Jahr die sogenannten Ökologischen Flutungen nur an ganz wenigen Tagen möglich gewesen wären. Der vom Naturschutz geforderte Umbau der Naturlandschaft Taubergießen in einen aueähnlichen Zustand stößt nicht nur auf Grund von Wassermangel an seine Grenzen, hinzu kommt, dass auch die gewünschten Baumarten Esche und Eiche  auf Grund von Pilzerkrankung bzw. Schädligsbefall zukünftig wohl kaum mehr flächendeckend in ausreichender Zahl vorkommen werden.

Begleitung beim Bau von Bauwerken und der Dammsanierung:

Wolfgang Köbele berichtet über die momentanen Bauaktivitäten im Bereich der Ortslage Kappel, der Gemarkung Rhinau und Teilen der Gemarkung Wittenweier. Hierbei bezieht er sich auf Ausführungen von Herrn Lonsdorfer vom Referat 53.3 des Regierungspräsidiums Freiburg, der gegenwärtig zuständig für den Polder Elzmündung ist. Er zitiert aus dessen Zusammenstellung:

  1. Gemarkung Kappel: 

Abgeschlossene Maßnahmen: 

Auf der Gemarkung Kappel wurde mittlerweile eine Reihe von Maßnahmen des Landschaftspflegerischen Begleitplans sowie von Baumaßnahmen fertiggestellt. 

a) Sanierungsarbeiten am Rheinhauptdamm VI einschließlich der Erstellung des Bauwerkes K 1 

Die Sanierungsarbeiten mit dem Anheben des luftseitigen Bermenweges auf eine Länge von ca.2 km sind abgeschlossen. In diesem Zuge wurde auch das Bauwerk K 1 im Hochwasserdamm erstellt. Dieses Bauwerk dient dazu bei höheren Abflüssen im Rückhalteraum bei Ökologischen Flutungen sowie auch im Fall der Hochwasser-rückhaltung den Bereich von der Gifizbrücke bis zum nördlich liegenden Zusammenfluss der Elz mit dem Durchgehenden Altrheinzug besser zu durchströmen. Das Bauwerk ist ungesteuert und seine Leistungsfähigkeit ist nur abhängig vom Wasserstand im Altrheinzug westlich des Hochwasserdammes VI. 

Zur Sicherstellung des Betriebs der Kläranlage Südliche Ortenau wurden in diesem Zuge auch die am Hochwasserdammes VI vorhandenen Schächten der Druckrohrleitung der Kläranlage neu erstellt und den Anforderungen der Hochwasserrückhaltung angepasst. 

b) Ausgleichsflächen des Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) 

Die Südwestlich von Kappel gelegenen Ausgleichsflächen werden entsprechend den Vorgaben des LBP’s regelmäßig gemäht. 

Laufende Maßnahmen 

a) Schutzmaßnahmen 

Hier ist als große Maßnahme die Erstellung der Grundwasserhaltung in Kappel zu nennen. Im ersten Schritt wurden an allen noch zu erstellenden Brunnen Erkundungsbohrungen durchgeführt und auf dieser Grundlage die Bemessung der Brunnen durchgeführt. Nach diesen Arbeiten wurde die Druckrohrleitung einschließlich aller Schächte verlegt. Mit der Erstellung des Auslaufbauwerkes sind diese Maßnahmen zum überwiegenden Teil abgeschlossen. Im Bereich der Trasse der Rohrleitung wurden ebenfalls die erforderlichen Strom- und Datenkabel mit verlegt. 

Im Moment laufen die Arbeiten zur Erstellung der Brunnen; der westlichste Brunnen ist mit dem Filterrohr und Filterkies ausgebaut. Dort beginnen nun die Arbeiten der Aktivierung des Brunnens. Bis Weihnachten sollen 3 weitere Brunnen erstellt sein. 

Als Besonderheit ist anzumerken, dass wir durch die niedrigen Grundwasserstände zurzeit nahezu keine Grundwasserabsenkung machen können. Würden wir im Moment größere Wassermengen aus den Brunnen fördern, würden wir die Grundwasserstände tiefer absenken als es in der Planfeststellung geregelt ist. 

Der nächste Schritt wird die Anlieferung der Brunnenschächte sowie deren Erstellung über den ausgebauten Brunnen sein. 

Für den Stromanschluss der Trafostationen wird noch eine Spülbohrung unter der Elz im Bereich des Auslaufbauwerkes erstellt. Die für den Betrieb der Brunnen erforderliche Steuerung wird zurzeit ausgeschrieben, so dass diese Arbeiten nach der Fertigstellung der Tiefbauarbeiten umgesetzt werden können. 

Es ist das Ziel die Arbeiten bis Mitte 2019 fertig zu stellen. 

b) Querdamm zwischen dem Hochwasserdamm VI und dem Rheinseitendamm (Engstelle Kappel) 

Diese Maßnahmen sind weit fortgeschritten; die Baumaßnahmen sollen bis Februar 2019 abgeschlossen sein. An dieser Baustelle sind die Bauwerke soweit erstellt und auch Teile der Dammschüttung sind schon zu sehen. Sobald die Schütze in die Bauwerke eingebaut wurden, werden die Spundwände abgebrannt und der Altrheinzug fließt dann durch die Bauwerke. Danach erfolgen die restlichen Arbeiten z.B Verfüllung der Gewässerumleitungsstrecke und Herstellung der fehlenden Dammschüttungen. Im Zuge dieser Arbeiten werden auch 2 Wildrettungshügel im Waldbereich nördlich der Engstelle Kappel erstellt. 

Mit der Fertigstellung des Bauwerkes wird es zukünftig einen Weg vom Hochwasserdamm VI an den Rheinseitendamm geben. Diesen Weg werden wir auf den Gemarkungen Rhinau sowie Kappel mit Schranken absperren. 

c) Anhebung des Bermenweges entlang des Rheinseitendamms 

Diese Maßnahme ist bis zur Engstelle Kappel nahezu fertig. Es fehlt noch die letzte Schicht für auf dem Bermenweg. Diese Arbeiten erfolgen erst zu dem Zeitpunkt, wenn alle – 3 – 

Maßnahmen entlang des Rheinseitendamms einschl. den Arbeiten auf Gemarkung Schwanau fertig sind. Der Bermenweg wird wie bisher auf Gemarkung Rhinau durch eine Schranke abgesperrt.

d) Ersatzaufforstungen 

Entsprechend den Vorgaben des LBPs wurde bereits ein erster Teil die Ersatzaufforstung für die im Bereich der Engstelle Kappel weggefallenen Waldflächen östlich des Ellenbogenwaldes erstellt. Diese Arbeiten werden vom Gemeindeforst durchgeführt und werden bis März 2019 abgeschlossen sein. 

Noch ausstehende Arbeiten 

Mit den o.g. Arbeiten sind alle großen Bauarbeiten auf der Gemarkung Kappel abgeschlossen. Es folgen noch Vermessungsarbeiten sowie im Bereich der Gifizbrücke die Überprüfung der ausreichenden Sicherheit der Druckrohrleitung der Kläranlage bei Hochwasserrückhaltung. 

  1. Gemarkung Rhinau:

 

Mit der Einweihung des Einlassbauwerkes am 19.6.2018 erfolgt nun der laufende Betrieb. Ebenfalls fertiggestellt ist gemäß den o.g. Ausführungen die Sanierung des Hochwasserdammes VI sowie die Anhebung des Bermenweges des Rheinseitendamms auf Gemarkung Rhinau. 

Im Bereich des Fahrkopfes erfolgt in diesem Winter die Herstellung der Ersatzaufforstung sowie die Anlage eine Halbtrockenrasens 

Auf Gemarkung Rhinau stehen noch Arbeiten für die Herstellung der Fischdurchgängigkeit im Bereich der Bauwerke im Taubergießen an.

  1. Gemarkung Schwanau-Wittenweier:

 

Analog den unter der Gemarkung Kappel beschriebenen Arbeiten zur Anhebung des Bermenweges entlang des Rheinseitendamms erfolgen diese Arbeiten auch weiter nach Norden bis zur L 100. 

Begonnen haben die Arbeiten zur Erstellung des Querriegels Wittenweier und die Erstellung des Bauwerkes W 2 im Bereich der ehemaligen Dammscharte des Hochwasserdammes VII auf Gemarkung Wittenweier. Nach der Rodung des Waldes zwischen Dammscharte und Rheinseitendamm wurde im Sommer die Baustraße vom Rhein bis zur Elz erstellt um die Sedimentarbeiten in der Elz durchzuführen. Im Bereich der Dammscharte Wittenweier wurde die Baustelleneinrichtungsfläche hergestellt und die

Arbeiten zur Herstellung einer Arbeitsebene in der Elz begonnen. Diese Arbeiten haben sich wegen der erforderlichen Kampfmitteluntersuchungen sowie Kampfmittelbergungen etwas hingezogen. Mittlerweile ist aber die Arbeitsebene erstellt und die Arbeiten gehen zügig weiter. 

Durch die laufenden Arbeiten in der Elz ist der Ausstieg von Kanu- und Nachenfahrer im Bereich der Dammscharte Wittenweier bis auf weiteres nicht möglich. Diese Ausstiegsmöglichkeit kann erst wieder genutzt werden, wenn das Bauwerk im Herbst 2019 fertiggestellt ist. Hierzu werden dann geeignete Rampen hergestellt.        Ende Zitat

Die Mitgliedschaft im Polderbeirat, Teilnahme an Veranstaltungen, wie z.B. der Einweihung des Einlassbauwerks, sowie regelmäßige Ortsbegehungen und Inaugenscheinnahme sind weitere Tätigkeiten in diesem Zusammenhang.  

Sonstige Aktivitäten:

Wolfgang Köbele berichtet über die BI-interne Kommunikation, Sitzungen, Beratungen und Besprechungen im Vorstand.

Die Zusammenarbeit mit etwa halbjährlichen Gesprächen mit dem Bürgermeister (bei Bedarf auch öfter) ist vertrauensvoll und offen.

Der Kontakt mit anderen BIs entlang des Oberrheins, die ebenfalls vom Integrierten Rheinprogramm betroffen sind, ist lebhaft. Regelmäßiger schriftlicher Kontakt per E-Mail und persönlicher Austausch durch Teilnahme an Gesprächsrunden und Versammlungen ermöglicht dies.

Die Homepage bi-trockene-keller.de wird jetzt regelmäßig aktualisiert. Protokolle der letzten 5 Mitgliederver-sammlungen sind eingestellt, ebenso Bilder und Grafiken zur heutigen Sitzung.

TOP 2 : Kassenbericht

Ursula Köhli berichtet über Einnahmen und Ausgaben der Jahre 2016 und 2017. 

Der Kassenbericht befindet sich bei den Kassenunterlagen und ist jederzeit einsehbar.

TOP 3 : Bericht der Kassenprüfer

Kassenprüfer: Herr Bernhard Andlauer und Herr Albrecht Büchele

Die Kassenprüfer bescheinigen die ordentliche Kassenführung und sprechen sich für eine Entlastung aus.

TOP 4 : Aussprache zu den Berichten 

Es wurden keine Fragen zu den Berichten gestellt. BM-Stellvertreter Frank Andlauer gibt ein kurzes Statement ab und bedankt sich im Namen der Gemeinde bei der BI für die bisher geleistete Arbeit.

TOP 5 : Entlastung der Kassenführerin und des Vorstands

Herr BM-Stellvertreter Andlauer beantragt die Entlastung der Kassenführerin.

Entlastung der Kassenführerin:  Entlastung einstimmig, ohne Gegenstimme und Enthaltung

Herr BM-Stellvertreter Andlauer beantragt die Entlastung des Vorstandes.

Entlastung des Vorstandes:  Entlastung einstimmig, ohne Gegenstimme und Enthaltung

TOP 6 : Neuwahlen

Wolfgang Köbele erinnert an die Notwendigkeit einen dritten Vorsitzenden neu zu wählen, da das Gründungs- und Vorstandsmitglied Gerd Wagenmann in diesem Jahr verstorben ist. Er würdigt ihn und sein Wirken in der BI.

Herr BM-Stellvertreter Andlauer übernimmt die Neuwahlen der Vorstandschaft und der Beisitzer.

Die bisherige Vorstandschaft und die Beisitzer erklären sich zur Wiederwahl bereit, Herr Franz Fliehler kandidiert als satzungsgemäß vorgeschriebener dritter Vorsitzender.

Abfrage bei den anwesenden Wahlberechtigten zur Durchführung  geheimer Wahlen:

Es wurde keine geheime Wahl gewünscht.

Wahl des Vorstands:

Wolfgang Köbele, Gerd Köhli, Franz Fliehler werden einzeln ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung gewählt

Wahl der Kassenführerin: Ursula Köhli =>  einstimmige Wahl

Wahl des Schriftführers: Wolfgang Köbele =>  einstimmige Wahl

Wahl der Beisitzer: Jürgen Bohn und Klaus Herbstrith einzeln =>  einstimmige Wahl

TOP 7 : Wünsche und Anträge

Es sind keine Wünsche und Anträge eingegangen

   

TOP 8 : Verschiedenes

Fragen zur Einstauhöhe im Bereich der Wilden Weiden und der Vereinbarkeit des Projekts mit dem Polderbau werden besprochen und weitgehend geklärt.

Frage nach Verfügbarkeit eines geeigneten Notstromaggregats für den Fall, dass die Stromversorgung der Polderanlagen komplett ausfällt, konnte nicht klar beantwortet werden. BI wird nachfragen.

Fragen nach Notfall-Ablaufplan in Zeiten, in denen nicht gepoldert wird. Wer ist in der Gemeinde zuständig für die Inbetriebnahme der Pumpengalerien bei Starkniederschlägen? Hat die Gemeinde Zugang zu den Daten des Steuerpegels für die Pumpen? Ab welchem Grundwasserniveau können die Pumpen aktiviert werden? Etc. Ausreichende Beantwortung nicht möglich, BI wird nachfragen.

Wolfgang Köbele bedankt sich für Teilnahme und beendet die Mitgliederversammlung um 21:30 Uhr.

 

Wolfgang Köbele